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18.10.2019

Vor-Ort-Besuch zum Thema Akademisierung

Am 17.10.2019 traf sich der 1. Vorsitzende des LV Bayern, Markus Norys, mit dem Vorsitzenden des Ausschusses für Gesundheit und Pflege der CSU, Bernhard Seidenath an der Technischen Hochschule in Rosenheim. Am Termin nahmen auch die Dekanin der dortigen Fakultät für Angewandte Gesundheits- und  Sozialwissenschaften, Prof. Sabine Ittlinger, sowie Prof. Petra Bauer und Elisabeth Wildmoser, ebenfalls von der TH Rosenheim, teil.

Ziel war es, dem Politiker die Gründe der Forderung des Verbands nach einer vollständigen Akademisierung am Ort des Geschehens nahe zu bringen.  Konkret geht es darum, zunächst die Modellphase endlich zu beenden und diese in Regelstudiengänge zu überführen. Außerdem wünscht sich der Verband Unterstützung bei der Umsetzung des neuen Berufsgesetzes (MPhG) und der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung auf Bundesebene – hier hat PHYSIO-DEUTSCHLAND gemeinsam mit anderen Verbänden, dem Hochschulverbund Gesundheitsfachberufe (HVG) sowie dem Verband Leitender Lehrkräfte (VLL) bereits konkrete Vorschläge eingereicht, die nun in einer Bund-Länderkommission weiter bearbeitet werden. Schließlich soll die grundständige Akademisierung der Physiotherapie bis zum Jahr 2030 vollzogen werden.

Beim Termin wurden unter anderem auch die Vorzüge eines grundständigen Studiengangs gegenüber dem dualen Modell diskutiert. Hier spielt vor allem die Belastung der Schüler sowie die Regelung der Zuständigkeiten eine große Rolle. Eindrucksvoll präsentierten die Hochschul-Vertreter die Möglichkeiten, die sich in Rosenheim durch den interdisziplinären Austausch ergeben, beispielsweise mit einem Projekt, das sich mit Innenausbau beschäftigt und an dem Physiotherapeuten gemeinsam mit Informatikern und Innenarchitekten arbeiten.

Bernhard Seidenath zeigte sich äußerst interessiert und aufgeschlossen, signalisierte aber auch deutlich, dass er eine Vollakademisierung zur Zeit – wohl auch vor dem Hintergrund der jüngsten Äußerungen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn - nicht für politisch durchsetzbar halte.

Alle Beteiligten signalisierten, im gegenseitigen Austausch bleiben zu wollen. Unter anderem ist angedacht, die Hochschule Bochum und deren Gesundheitscampus, der als Leuchtturmprojekt für das Thema Akademisierung in der Physiotherapie gilt, zu besuchen. Wie so oft in der Berufspolitik heißt es auch in diesem Fall: Der stete Tropfen (und die besseren Argumente )…