Perspektiven gestalten – jetzt und über die Wahlperiode hinaus!
Am 24. November 2023 hat der Bundesrat dem Pflegestudiumstärkungsgesetz zugestimmt und damit die Modellstudiengänge in den Therapieberufen ab 1. Januar 2025 entfristet. Bereits Ende Oktober hatte sich der Wissenschaftsrat klar für eine Stärkung der Wissenschaft in den Therapieberufen ausgesprochen. Mitte November gab es auch im Rahmen des TherapieGipfels 2023 Äußerungen, die auf eine zukunftsfähige Weichenstellung der Politik für die Zukunft der Therapieberufe hoffen lassen. Aus Sicht des Bündnisses Therapieberufe an die Hochschulen müssen endlich entsprechende Gesetze folgen, die die Perspektiven einer vollständigen Akademisierung konkretisieren. Diese Perspektive muss bereits in dieser Legislaturperiode klar in den Blick genommen werden.
Nachlese TherapieGipfel zur Akademisierung
„Auch wenn wir uns als Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen mehr Klarheit und eine gemeinsame Perspektive zu den neuen Berufsgesetzen für die Ergotherapie, Physiotherapie und Logopädie gewünscht hätten und nach wie vor für erforderlich halten: Es gab auf dem diesjährigen TherapieGipfel des Spitzenverbandes der Heilmittelverbände trotzdem Ansätze, die uns motivieren, nicht locker zu lassen und die Vollakademisierung für alle drei Therapieberufe weiterhin zu fordern“, betont Prof. Dr. Bernhard Borgetto, Sprecher des Bündnisses Therapieberufe an die Hochschulen.
Am deutlichsten äußerte sich Saskia Weishaupt von BÜNDNIS 90/Die Grünen zur politischen Verantwortung der aktuellen Regierungsparteien: "Ja, die Teilakademisierung kann ein Transformationsprozess sein", ordnete Saskia Weishaupt die aktuelle Diskussion im Rahmen der Podiumsdiskussion auf dem TherapieGipfel ein. Die Bundestagsabgeordnete hat außerdem die rhetorische Frage gestellt - Zitat: "Was ist denn die Lösung oder was stellen wir uns denn als Perspektive vor? Ich glaube, das ist auch Aufgabe von Politik immer zu sagen, was ist denn unsere Vorstellung. Was ist denn in 10, 15, 20 Jahren. Wo wollen wir denn hin in der Versorgung?" Und sie ergänzte in einem eindrücklichen Appell: "Das muss einem doch irgendwer erzählen können! Wir können [uns] doch nicht immer von Wahlperiode zu Wahlperiode hangeln (.) Ich glaube, wir müssen die nächsten zwei Jahre noch ganz gut nutzen, um einiges, was wir uns vorgenommen haben, hinzubekommen und den Leuten eine Perspektive zu geben."
Aus Sicht des Bündnisses Therapieberufe an die Hochschulen muss die Perspektive das zentrale Ziel bei der Reform der Berufsgesetze sein: Ein verbindlicher und zeitlich begrenzter Zeitraum, in dem sich die berufsfachschulische Ausbildung hin zu einer rein hochschulischen Ausbildung entwickelt. Das Bündnis geht da von 10 bis 15 Jahren aus, je nach Therapieberuf. Diese Transformationszeit ermöglicht es den Bundesländern, erforderliche Strukturen und Studienkapazitäten auf- und auszubauen sowie die finanziellen Mittel dafür zu bündeln. Aber auch den Fachschulen und den dort Beschäftigten kann ein geregelter Transformationsprozess eine verbindliche Perspektive geben. Die Reform jetzt entscheidet über die Attraktivität der Therapieberufe von morgen und damit über eine modernisierte Patientenversorgung.
„Als Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen werden wir weiter gezielt auf die Entscheider*innen im Bund und in den zuständigen Landesministerien zugehen, um der historischen Chance für die Ergotherapie, Physiotherapie und Logopädie und damit einer zukunftsfähigen Patientenversorgung die bestmögliche Perspektive zu geben“, untermauert Prof. Dr. Bernhard Borgetto den Gestaltungswillen der Bündnispartner.
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