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21.12.2021

Liebe Mitglieder, liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir haben es geschafft! Ein ganzes weiteres Jahr mit Corona, unzählige Versionen von Infektionsschutzgesetzen, Verordnungen und Sonderregelungen, das Wettrennen um Hygieneartikel und Impftermine und mit Long-COVID ein sehr komplexes neues Krankheits-Syndrom, das jetzt immer mehr Einzug auch in unsere ambulanten Praxen hält. Wir haben es geschafft, denn trotz aller Widrigkeiten und extremen Herausforderungen ist es uns gelungen, unsere Patientinnen und Patienten verlässlich zu versorgen und unsere wichtige Rolle im Gesundheitswesen voll und ganz zu erfüllen. Ich möchte das Thema nicht weiter vertiefen, sondern es lieber mit dem Rat eines Mitglieds halten, mit dem ich kürzlich telefoniert habe: das Thema Coronapandemie wo möglich zu vermeiden, ähnlich wie man das Wort „Schmerz“ in der Kommunikation mit chronischen Schmerzpatienten meiden sollte. Nur eines noch dazu: Vielen Dank an alle, die sich trotz der widrigen Umstände jeden Tag aufs Neue motivieren und ihren wertvollen Beitrag für die Solidargemeinschaft leisten!

Glücklicher Weise war das vergangene Jahr noch von vielen anderen Themen geprägt. Ganz oben auf der Liste die Verhandlungen rund um den neuen Rahmenvertrag, der nun endlich in Kraft treten konnte. Sehr aufwendig und in jeder Hinsicht kräfteraubend war das, aber ich möchte behaupten, dass wir damit eine gute Grundlage schaffen konnten für alles, was jetzt und in Zukunft ansteht. Die Preise beispielsweise werden ab dem Frühjahr 2022 wieder diskutiert werden und auch zum Thema Blankoverordnung stecken wir noch mitten in den Verhandlungen, genau wie bei Videotherapie, Weiterbildung und Digitalisierung.

Die Grundlage dafür, dass wir überhaupt die Möglichkeit haben, vieles neu zu gestalten, sind die zahlreichen Gesetzesänderungen, die wir gemeinsam mit den anderen Berufsverbänden in den letzten vier Jahren der großen Koalition anstoßen konnten. Unter Gesundheitsminister Spahn wurde gerade für unseren Bereich vieles möglich, woran zuvor nicht zu denken war. Wir hoffen sehr, dass auch dem neuen Gesundheitsminister Karl Lauterbach die Bedeutung der Physiotherapie in der Versorgung bewusst ist und er offen dafür ist, weitere wichtige Reformen auf den Weg zu bringen.

Ganz oben auf der Liste steht hier sicherlich die Reform unseres Berufsgesetzes, die nach einer Pause jetzt wieder deutlich an Fahrt aufnimmt. Unsere Position ist hier sehr klar: Wir brauchen die Akademisierung der Physiotherapie-Ausbildung, um für die zukünftigen Herausforderungen in der Versorgung gerüstet zu sein, um unseren jungen Kolleginnen und Kollegen einen Abschluss anbieten zu können, der mit allen anderen Ländern im europäischen Ausland vergleichbar ist und um die Entscheidung für unseren Beruf attraktiver zu machen. Eine sogenannte Teilakademisierung sehen wir skeptisch, da das eine Spaltung in unserem Beruf bedeuten würde, die wir unbedingt vermeiden möchten. Wie das der neue Gesundheitsminister sieht werden wir in Kürze erfahren – wir sind sehr gespannt. Im Bündnis Therapieberufe (www.buendnis-therapieberufe.de) haben wir uns speziell zu diesem Thema mit den wesentlichen anderen Verbänden im Bereich der Heilberufe und der Ausbildung und Lehre zusammengeschlossen, um gemeinsam und kraftvoll unsere Positionen gegenüber der Politik zu vertreten.

Gemeinsam und kraftvoll, das war auch die Überschrift über unseren Fusionsbestrebungen mit dem VPT, dem nach uns zweitgrößten Berufsverband für Physiotherapeuten. Über die Gründe, warum das alles nicht so geklappt hat, wie wir uns das gewünscht hätten, haben wir uns ja bereits mit Ihnen ausgetauscht. Gemeinsam und kraftvoll auftreten werden wir aber auch in Zukunft. Aktuell bemühen wir uns beispielsweise verbändeübergreifend um eine Lösung für die fachpraktische Ausbildung, sollte es erneut zu Einschränkungen in den Schulen kommen und stehen hier im engen Austausch mit dem bayerischen Kultus- und dem Gesundheitsministerium.

Liebe Mitglieder, ich bedanke mich für die vielen wohlwollenden und unterstützenden Worte, die wir über die letzten Monate erhalten haben. Ich freue mich wahnsinnig, dass unsere Arbeit geschätzt wird und wir als Verband weiter spürbar wachsen – und das oftmals auch aufgrund Ihrer Empfehlung, vielen Dank und herzlich willkommen an alle Neuen!

Ich bedanke mich bei meinen Vorstands-Kolleginnen Evi Reichart, Miriam Schwarzlmüller und Christina Pirker für den prima Zusammenhalt in den stürmischen Zeiten, bei den Ausschüssen, Arbeitsgemeinschaften und sonstigen Gremien für ihren wertvollen Input und bei meinem Power-Team in der Geschäftsstelle für die große Verlässlichkeit und Unterstützung bei allem, was hinter den Kulissen läuft.

Ein wunderschönes Weihnachtsfest, kommen Sie gut ins neue Jahr!

Ihr

Markus Norys, 1. Vorsitzender PHYSIO-DEUTSCHLAND, LV Bayern