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30.09.2021

Digitalisierung und elektronisches Gesundheitsberuferegister – eine Zwischenmeldung!

Auch Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten sollen laut Gesetzgeber an die Telematikinfrastruktur angebunden werden. Im ersten Schritt braucht es dazu ein elektronisches Gesundheitsberuferegister (eGBR), das den elektronischen Heilberufeausweis ausstellen wird. Dies soll ab Anfang 2022 für alle Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten nun möglich werden.

Zum elektronischen Gesundheitsberuferegister

Für die Anbindung an die Telematikinfrastruktur benötigen die Gesundheitsfachberufe wie Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten ein bundesweites Register. Das sogenannte elektronische Gesundheitsberuferegister (eGBR) hat seinen Sitz in Münster und befindet sich aktuell im Aufbau. Grundlage für die Arbeit des eGBR ist ein Staatsvertrag. Zum Start des eGBR muss dieser von allen Bundesländern anerkannt werden. Dieser Ratifizierungsprozess ist aktuell noch im Gang.

Die Therapieberufe sind mit einem Fachbeirat in die Entwicklung des eGBR aktiv eingebunden. Derzeit hat Andreas Pfeiffer den Vorsitz des Fachbeirats eGBR. Er ist gleichzeitig Sprecher des Spitzenverbandes der Heilmittelverbände (SHV) und Vorsitzender des Deutschen Verbandes der Ergotherapie (DVE).

Zeitplan für den elektronischen Heilberufeausweis aktualisiert

Zunächst sollte der Start des elektronischen Heilberufeausweises im Juli 2021 sein.  Nach aktuellem Zeitplan soll es für Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten erst ab Anfang 2022 möglich sein, einen elektronischen Heilberufeausweis (HBA) zu beantragen.

Der elektronische HBA ist eine personenbezogene Chipkarte, die in Zukunft die sichere Nutzung der medizinischen Anwendungen der Telematikinfrastruktur ermöglichen wird. Über die Chipkarte ist eine Authentifizierung der Berufsangehörigen möglich. Zusammen mit der sogenannten Institutions- beziehungsweise Praxiskarte kann dann zukünftig mit den entsprechenden Rechten auf Anwendungen und Funktionen der Telematikinfrastruktur zugegriffen werden. Dabei werden die Kosten für eine Anbindung von den Kostenträgern analog wie bei den Ärztinnen und Ärzten erstattet. Die Gleichbehandlung bei der Finanzierung zwischen Arztpraxen und Physiotherapiepraxen ist dabei für PHYSIO-DEUTSCHLAND eine Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Anbindung aller an der medizinischen Versorgung Beteiligten.

Bitte beachten Sie: Über die Details zur Beantragung des HBA beim elektronischen Gesundheitsberuferegister (eGBR) werden wir frühzeitig informieren, sobald diese von der Gematik als koordinierende Stelle entsprechend veröffentlicht sind.

Heute schon das morgen gestalten

"Aus Sicht von PHYSIO-DEUTSCHLAND kann und muss die Digitalisierung einen wichtigen Beitrag zur Entbürokratisierung der Gesundheitsversorgung und zur Sicherung einer flächendeckenden Patientenversorgung leisten", betont Uwe Eisner, stellvertretender Vorsitzender von PHYSIO-DEUTSCHLAND das Potenzial rund um die Digitalisierung. Noch besteht zwar als Physiotherapiepraxis kein Handlungsdruck oder -bedarf, aber die Telematikinfrastruktur wird kommen und nach heutigem Stand spätestens 2026 auch für PT-Praxen verbindlich werden.

Digitalisierung bietet heute schon zahlreiche Chancen und kann den Praxisalltag erleichtern. Das betrifft beispielsweise das Terminmanagement, die Dokumentation, das Erstellen von Übungsplänen, die Abrechnung oder aktuell in der Pandemie die Möglichkeit für eine Videotherapie. Die Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig und lassen sich nach den individuellen Bedürfnissen auf eine Praxis zuschneiden.
"Die Digitalisierung kann die Dokumentation, Kommunikation und auch die Abrechnung zukunftsweisend vereinfachen. Voraussetzung dafür ist, dass die technische Umsetzung praxisnah erfolgt. Dafür setzen wir uns als Verband ein“, betont Uwe Eisner, stellvertretender Vorsitzender von PHYSIO-DEUTSCHLAND.

Aktuelle Informationen über den Stand beim Ausbau der Telematikinfrastruktur finden Interessierte auf den Internetseiten der Gematik unter www.gematik.de. Dort gibt es auch regelmäßig Online-Veranstaltungen zu den einzelnen Teilprojekten.