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08.06.2021

Bundesweite Treffen der Angestellten Physiotherapeut*innen aus dem stationären und dem ambulanten Bereich.

Zum zweiten Mal fand das bundesweite Online-Treffen per ZOOM für Angestellte statt.

Es gab interessante Fachvorträge mit kollegialem Austausch und auch das Berufspolitische kam nicht zu kurz.

Initiiert wurden die Treffen von Hannah Hecker (LV BaWü) und Marc Akel (LV NRW). Jetzt wurde dieses Team durch Christina Pirker und Miriam Schwarzlmüller (beide LV Bayern) und Michaela Yüksel (LV RPS) verstärkt.

Am 17. Mai 2021 trafen sich die rund 30 Physiotherapeut*innen aus dem stationären Bereich.

„Erfahrung in der Behandlung palliativer Patient*innen zwar vorhanden, Interesse an dem Thema dennoch sehr groß

Nach der Begrüßung, einer Einweisung in Zoom und der Vorstellung der anderen Landesvertreter*innen startete Annette Neurath mit Ihrem Vortrag “Physiotherapie auf der Palliativstation”. Bei einer Umfrage zu Beginn gaben rund 90% der Teilnehmer*innen an, bereits Erfahrung in der Behandlung palliativer Menschen gemacht zu haben.

Annette Neurath ist Physiotherapeutin im Wichernhaus in Berlin und hat mehr als 15 Jahre Erfahrung in der Palliativmedizin. Zudem ist sie Vorstandsmitglied im Länderverbund Nordost.

Annette Neurath führte mit Leidenschaft durch dieses sensible Thema und beleuchtete Aspekte wie Screening/Assessments, Generelles zur palliativen Situation, Behandlungsmethoden, vordergründige Behandlungsziele, das Arbeiten im multiprofessionellen Team, Einbinden von Angehörigen bis hin zur Abrechnung des palliativen Zusatzentgeltes im stationären Bereich.

Besonders interessant war die Meldung eines Teilnehmers: “Interessant, dass im Bereich Palliative Physiotherapie die Evidenz gar nicht so vordergründig für uns ist, wie in allen anderen Bereichen.” Hieraus entstand ein spannender Austausch, gefolgt von der Vorstellung von Fallbeispielen aus Annette Neurath’s Alltag.

Wir bedanken uns herzlich bei Annette Neurath für diesen lebendigen und kurzweiligen Impulsvortrag.

Einen Tag später, am 18. Mai 2021 trafen sich rund 60 Physiotherapeut*innen aus dem ambulanten Bereich per ZOOM.

Die Themen für diesen Abend waren vielfältig:

  • Evidenzbasierte Untersuchung und Behandlungsansätze bei Supinationstrauma im OSG 

  • Berufspolitisches Update: Leitlinien, Bundesrahmenvertrag, Modellklausel 

Zuvor stellte Elisabeth Schmidt ihre Arbeit im Rahmen ihres Masterstudiums vor und bat um Mithilfe.

Zum Thema “Interprofessionelle Zusammenarbeit zwischen Physiotherapeut*innen und Hausärzt*innen” sollen Physiotherapeut*innen telefonisch ca. 60 Minuten interviewt werden.

Dr. Claus Beyerlein ist Physiotherapeut und Diplom-Sportwissenschaftler. Nach etlichen Auslandsaufenthalten betreibt er nun eine Privatpraxis in Ulm und ist außerdem Vorstandsmitglied im LV Baden-Württemberg.

Zu seinem Vortrag über Risikofaktoren, Diagnostik und Erstver-sorgung des Supinationstraumas im OSG und der Beschreibung von Therapie und Rehabilitation, lieferte er anschließend viele Links zu relevanten Leitlinien, Studien und wissenschaftlichen Artikeln.

Nach kurzem Austausch bedankte sich die Gruppe für den gelungenen Impulsvortrag. Besonders durch die Darlegung aktueller Erkenntnisse, werden sicherlich viele Teilnehmer*innen die allseits bekannte PECH-Regel überdenken. 

Berufspolitische Themen sind Türöffner für interaktive Diskussion und Inspiration

Die drei berufspolitischen Vorträge von Miriam Schwarzlmüller zur Leitlinienarbeit von PHYSIO-DEUTSCHLAND, Christina Pirker zur Modellklausel und Hannah Hecker zum aktuellen Stand der Rahmenvertragsverhandlungen luden zu einem großen interaktiven Austausch ein.

Zuvor wurde durch Befragung klar, dass dem Großteil der Teilnehmer der Begriff “Modellklausel” nichts sagte und nicht bekannt war, dass PHYSIO-DEUTSCHLAND aktiv in die Leitlinienarbeit eingebunden ist.  

Der angeregte Austausch und die vielen Fragen führten zu einer knapp 40minütigen Überziehung der geplanten Zeit. Allerdings blieben 99% der Teilnehmer*innen bis zum Schluss – zur großen Begeisterung der Initiatoren. 

Aus den Reihen der Zuschauer*innen gab es beispielsweise die Frage: “Was können wir alle tun, um mehr Berufsangehörige für Verbandsarbeit und eine Mitgliedschaft zu interessieren?”  

Daraus resultierend die Aufgabe: Befragen Sie doch ihre Kolleg*innen dazu. Warum sind sie kein Mitglied, was könnte passieren, dass ein Verband ihre Stimme gewinnen kann? 

Trotz Überziehung blieb der Abend kurzweilig und inspirierend in Erinnerung. 

Mit den Worten: “Vielen Dank Euch allen, die Ihr an diesem Format teilgenommen habt und uns zeigt, dass wir damit den Puls der Zeit treffen. Ein besonderer Dank auch an Claus, für den gut aufbereiteten Impulsvortrag.” verabschiedete Hannah Hecker die Teilnehmer*innen in den wohlverdienten Feierabend.