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21.12.2022

Liebe Mitglieder, liebe Kolleginnen und Kollegen,

Jahresrückblick und Weihnachtsgruß des 1. Vorsitzenden des LV Bayern, Markus Norys

haben wir es tatsächlich geschafft, die Corona-Krise endlich hinter uns zu lassen? Das Thema, was in den letzten beiden Jahren einfach alles beherrscht hat, dem sich alles beugen und unterwerfen musste? Nach und nach fallen die Einschränkungen und Vorgaben, Stück für Stück kehrt mehr Normalität zurück in den Praxisalltag. Das wäre so schön, stünde nicht schon die nächste weltweite Krise vor der Tür: Der Ukrainekrieg uns seine verheerenden Folgen. Was wir hier zu spüren bekommen anhand der steigenden Kosten, insbesondere für Energie, ist schmerzhaft und ärgerlich. Aber es ist nichts verglichen mit dem, was die Menschen dort erleben müssen.

Wir haben sehr viel gelernt in den letzten Jahren, auch, dass wir Krisen meistern können. Und so werden wir auch das, was in den nächsten Monaten vor uns liegt, bewältigen. Die Bundesregierung hat Maßnahmen angekündigt, um uns zu helfen, die Kostenexplosion bei den Nebenkosten im Griff zu behalten. Das alleine wird nicht reichen, aber zusammen mit der doch deutlichen Gebührenerhöhung, die wir zum 1.1.2023 durchsetzen konnten und unserer eigenen Kreativität beim Energiesparen werden wir auch diese Herausforderung stemmen.

Ich bin sehr erleichtert über das Ergebnis bei den Gebührenverhandlungen, das wir noch kurz vor Weihnachten finalisieren konnten. Im Abschluss stecken mal wieder unzählige Verhandlungsrunden bis hin zum Schiedsamt, das wir anrufen mussten, weil die Fronten irgendwann so verhärtet waren, dass einfach nichts mehr vorwärts ging. Am 13.12. war es dann endlich so weit, nach knapp 12 harten Sitzungsstunden hatten wir ein Ergebnis, mit dem wir leben können. Mehr ging einfach nicht.

Leider sind wir bei den anderen Verhandlungs-Feldern Blankoverordnung, Videotherapie, Weiterbildung und Zertifikatspositionen immer noch nicht weitergekommen. Die Situation ist festgefahren, die Stimmung durch das Schiedsamtsverfahren, was bei den Gebühren nötig war und leider auch durch die Kampange #druckaufGKV im Keller – sowas kommt mitten in den ohnehin schwierigen Verhandlungen unter noch schwierigeren Bedingungen gar nicht gut an. Ich fürchte, dass wir zumindest bei der Blankoverordnung ein weiteres Mal das Schiedsamt anrufen müssen – nur gut, dass wir uns diese Möglichkeit erstritten haben. Es bleibt also spannend und ich hoffe sehr, dass es uns im nächsten Jahr gelingen wird, diese Aufgabe zu Ende zu bringen.

Ein weiteres großes Thema im vergangenen Jahr war die Novellierung unseres Berufsgesetzes und damit auch die Bestrebungen hin zu einer Akademisierung der Ausbildung. Wir haben uns nach Kräften bemüht, Sie so umfassend wie möglich zu diesem komplexen und nicht unumstrittenen Thema zu informieren und ich habe mich sehr gefreut, dass Sie sehr offen und interessiert mit uns dazu in den Austausch gegangen sind und uns in vielfältiger Form unterstützt haben, unter anderem mit dem Unterzeichnen der Petition „Therapieberufe an die Hochschulen“. Deutliche Unterstützung für unsere diesbezüglichen Bestrebungen haben wir jetzt durch Gesundheitsminister Karl Lauterbach beim Therapiegipfel in Berlin erfahren. Als Verfechter der evidenzbasierten Medizin hat er sich für mehr Forschung im Bereich der Physiotherapie ausgesprochen und erachtet die Akademisierung in unserem Bereich für dringend notwendig.

Es bleibt abzuwarten, wie das Gesetzgebungsverfahren zum neuen Berufsgesetz, welches Anfang kommenden Jahres starten soll, letztlich ausgehen wird. In Bayern haben wir dazu im vergangenen Jahr sehr viele Gespräche mit der Politik geführt. Viele unserer Argumente wurden verstanden und auch der Wille, die Akademisierung voranzubringen, wurde uns mehrfach beteuert. Trotzdem lässt sich die CSU-Regierung aktuell nicht von ihrer Überzeugung, dass eine Teilakademisierung statt der von uns geforderten Vollakademisierung der richtige Weg sei, abbringen. Auch hier werden wir weiter für unsere Überzeugungen argumentieren, vor allem, weil wir eine Spaltung in unserem Beruf unbedingt vermeiden möchten.

Ein weiteres wichtiges Thema, was ich zum Jahresende ansprechen möchte, ist die Mitgliederentwicklung. Diese hat sich in den letzten Jahren als sehr positiv gezeigt. Das freut mich sehr und ist für mich der beste Beweis, dass wir mit unseren Anstrengungen richtig liegen. Was ich hingegen persönlich schade finde ist, dass das Engagement in unseren Regional- und Arbeitsgruppen eher rückläufig ist. Natürlich fragen wir uns, warum das so ist und wie wir weiterhin gute Partizipationsmöglichkeiten für Sie, unsere Mitglieder, anbieten können, die auch angenommen werden. Aus diesem Grund haben wir uns ein völlig neues Konzept für unsere Jahreshauptversammlung im kommenden Jahr überlegt: In einer Art Zukunftswerkstatt möchten wir mit Ihnen gemeinsam neue Strukturen und Möglichkeiten erarbeiten. Ich bin selber sehr gespannt, was dieses neue Konzept zu Tage fördern wird und freue mich schon sehr auf den 29. April 2023 – bitte merken Sie sich den Termin unbedingt vor und kommen Sie zahlreich!

Ich möchte mich bei allen Mitgliedern und Unterstützern für Ihre Treue und das Werben für eine Mitgliedschaft bei uns Verband bedanken. Vielen Dank und gerne weiter so 😉.

Vielen Dank auch an meine Vorstandskolleginnen Evi, Miriam und Christina für Euer Engagement und Dir Christina, alles Gute!

Vielen Dank an alle Mitarbeiterinnen in der Geschäftsstelle und unseren Rechtsanwalt Stephan Richter. Besonderen Dank an Irina Schander für ihren super Einsatz in der sehr erfolgreichen Übernahme der Geschäftsführung von Anke Müller.

Haben Sie ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes erfolgreiches, bewegungsreiches neues Jahr!

Ihr

Markus Norys, 1. Vorsitzender PHYSIO-DEUTSCHLAND, LV Bayern