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23.12.2019

Bundesrahmenvertrag: Intensive Vorbereitungen innerhalb und außerhalb des Verbandes

Die aktuell anlaufenden Verhandlungen zum Bundesrahmenvertrag sind Teil der neuen Aufgaben im Rahmen des Terminservice- und Versorgungsgesetzes (TSVG), das Mitte Mai 2019 in Kraft getreten ist. Dieses Gesetz sieht unter anderem vor, dass die Verhandlungen für alle Praxisinhaber in Deutschland in einer einzigen Verhandlung zusammengefasst werden.

"Diese Verhandlungen sind eine historische Chance auf deutliche Verbesserungen im Bereich der Physiotherapie", erklärt Andrea Rädlein den Stellenwert der Verhandlungen.

Die Ziele von PHYSIO-DEUTSCHLAND für die Verhandlungen sind klar: Eine höhere Vergütung, Abbau von Bürokratie und möglichst einfache und verständliche Regelungen für alle Praxisinhaber und deren Angestellte in Deutschland.

Inhalte auf gemeinschaftliche Basis gestellt

Schon vor Inkrafttreten des Gesetzes haben die Gremien von PHYSIO-DEUTSCHLAND mit den Vorbereitungen auf die neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen begonnen – hier ein kurzer Blick zurück auf die Aktivitäten in 2019:

Um die bundesweiten Verhandlungen inhaltlich und strategisch vorzubereiten, haben die Landesverbände von PHYSIO-DEUTSCHLAND bereits vor der Verabschiedung des TSVG am 14./15. März im Bundestag im Februar 2019 eine Große Verhandlungskommission (GVK) und eine Kleine Verhandlungskommission (KVK) gegründet.

Die Große Verhandlungskommission (GVK) von PHYSIO-DEUTSCHLAND setzt sich aus

  • jeweils einem Vorstandsmitglied aus den zwölf Landesverbänden,

  • dem zuständigen Vorstandsmitglied des Bundesvorstandes und

  • dem für die Verhandlungen zuständigen Geschäftsführers des Bundesverbandes zusammen.

Die GVK hat Markus Norys einstimmig zum Sprecher gewählt. Markus Norys ist Vorstandsvorsitzender des Landesverband Bayern. Er ist Freiberufler und betreibt eine Physiotherapiepraxis in Garmisch-Partenkirchen. Als Sprecher des bisherigen Vertragsausschusses von PHYSIO-DEUTSCHLAND verfügt er über weitreichende Erfahrungen aus bundesweiten Verhandlungen, aber auch aus Verhandlungen mit den Kostenträgern in Bayern.

Als stellvertretenden Sprecher hat die GVK ebenfalls einstimmig Rainer Großmann aus dem Länderverbund Nordost gewählt. Auch er bringt als langjähriger Freiberufler und Praxisinhaber in Berlin umfangreiche Erfahrungen aus den Verhandlungen mit den Kostenträgern in Berlin mit und hat das Ohr stets an der Basis in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.

Vertreter der GVK haben gemeinsam mit dem Bundesvorstand und der Geschäftsführung von PHYSIO-DEUTSCHLAND im Rahmen von Arbeitsgruppen zu den Themen Vergütung, Rahmenvertrag, Zulassung, Weiterbildung und Leistungsbeschreibung die inhaltlichen Forderungen ausgearbeitet. Damit hat PHYSIO-DEUTSCHLAND das geballte Fachwissen aus allen  Bundesländern in einen gemeinsamen Forderungskatalog zusammengeführt.

"In der GVK und den Arbeitsgruppen sitzen zahlreiche erfahrene Praxisinhaber und Freiberufler, die die Branche und damit die Problemfelder der niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen kennen", betont Thorsten Vogtländer, Geschäftsführer von PHYSIO-DEUTSCHLAND. Er hat die Arbeitsgruppen innerhalb des Verbandes koordiniert und führt die Ergebnisse für die Vorbereitung der Verhandlungen mit den anderen Verbänden jeweils zusammen. So werden die themenspezifischen Verhandlungen auf einer breiten Basis vorbereitet.

Die Aufgabe der KVK ist es, die Verhandlungen mit dem GKV-Spitzenverband eng zu begleiten. Diesem Gremium gehören der Sprecher und stellvertretender Sprecher der GVK sowie zwei weitere gewählte Delegierte aus der GVK an. Als Delegierte wurden Rita Schütte (Vorsitzende LV NRW, Praxis in Brilon) und Michael Alles (Vorstand LV Rheinland-Pfalz-Saarland, Praxisinhaber in Freisen) gewählt. Außerdem sind Andrea Rädlein, als für Vertragsverhandlungen zuständige Vorstandsvorsitzende und Thorsten Vogtländer, als zuständiges Mitglied der Geschäftsführung des Bundesverbandes, Mitglieder der KVK.

"Wir stehen erst am Anfang der Verhandlungen, aktuell wird der Allgemeine Teil des neuen Bundesrahmenvertrages verhandelt. Wir unterrichten unsere Landesverbände jeweils aktuell über den Stand der Verhandlungen und beraten die aktuellen Zwischenstände in unseren Gremien und mit den weiteren an der Verhandlung beteiligten Verbänden", so Thorsten Vogtländer.

In der nächsten Ausgabe unserer Artikelserie zu den Verhandlungen am 06. Januar 2020 interviewen wir Thorsten Vogtländer und fragen ihn speziell nach der Zusammenarbeit in den Arbeitsgruppen und der aktuellen Situation.